Lawson Software nimmt neuen Anlauf

28.09.2006

Ebenfalls noch unsicher sind die Überlegungen zum Projekt "Landmark". Von dem auf Eclipse basierenden Entwicklungs-Framework verspricht sich der Anbieter eine deutlich vereinfachte und effizientere Softwareproduktion. Debes zufolge ließen sich mit dem Toolset 200.000 Zeilen herkömmlicher Code auf 13.100 Zeilen eindampfen. Ursprünglich wurde das Entwicklungswerkzeug für den eigenen Bedarf gebaut, doch nun gebe es Überlegungen, das Tool auch Kunden sowie Partnern zugänglich zu machen. In welcher Form - ob als Teil der Applikationspakete oder als separates Produkt -, das stehe noch nicht fest, räumte Debes ein. Auch über den Preis sei man sich noch nicht im Klaren. Umsonst gebe es Landmark allerdings nicht, stellte der CEO klar.

Ob die Neuerungen im Produktumfeld ausreichen, um Lawsons Geschäfte anzukurbeln, ist fraglich. Gerade im Mittelstand zögern die Anwender aufwändige und teure Migrationen so lang wie möglich hinaus, gerade wenn die bestehenden Lösungen ausreichten. Auch Lawson spürt dies am eigenen Leib. Obwohl bereits seit Jahren eine Java-basierende Movex-Lösung (heute M3) verfügbar, nutzt der Großteil der Intentia-Anwender die alte RPG-Version.

Es hänge nicht nur an den Kosten widerspricht Debes. Wenn es gelinge, die Kunden von den Vorteilen einer neuen Softwarelösung zu überzeugen, seien diese durchaus bereit dafür zu bezahlen. Überzeugungsarbeit sollen künftig auch verstärkt Partner leisten. Zwar will Lawson nach wie vor seinen direkten Draht zum Kunden halten, indem der Anbieter neben der Software auch alle notwendigen Implentierungs- und Support-Services anbietet. Trotzdem gebe es Platz für Partner versichert der CEO. Klare Regeln, wie mit Partnern umgegangen wird gibt es nicht. Das wird offenbar von Fall zu Fall verhandelt. Inwieweit dieses Umfeld mit unklaren Regeln und einem dominanten Anbieter, der sein Standing beim Kunden wahren möchte, attraktiv genug für Partner ist, bleibt abzuwarten.