Lawson Software nimmt neuen Anlauf

28.09.2006

Gute Chancen rechnet sich Lawson auch im gegenwärtigen Marktumfeld aus. Nachdem viele Unternehmen Mitte der 90er Jahre ihre Enterprise-Applikationen auch im Zuge der Jahr-2000-Umstellung auf den neuesten Stand gebracht haben, stehe nun ein neuer Wechselzyklus an, behauptet Dean Hager, Senior Vice President für das Produkt-Marketing bei Lawson. Da es jedoch viele Anbieter gar nicht mehr gebe, stünden bei vielen Kunden Ablöseprojekte an. Gerade im Mittelstand seien durch die anhaltende Konsolidierung zahlreiche Softwarehersteller von der Bildfläche verschwunden. Da zudem oft das Vertrauen in die großen Softwarekonzerne fehle, die die kleinen Anbieter geschluckt haben, eröffne dies Möglichkeiten für Lawson.

Für weitere Irritationen sorgten außerdem die Produktstrategien der Big Player. Debes kritisiert in diesem Zusammenhang das Vorgehen des Konkurrenten SAP, der beim Umstieg auf Mysap ERP den Kauf einer neuen Lizenz verlange. Dies gebe es bei Lawson nicht. Im Rahmen der Wartung hätten Kunden immer das Recht, auf das jeweils aktuelle Release umzusteigen. Auch von dem aktuell grassierenden Hype rund um Service-orientierte Architekturen (SOA) hält der Lawson-CEO wenig. Zwar versprächen die Techniken und Standards im Umfeld von Web Services durchaus einen effizienteren Softwareeinsatz. Die Vision, dass sich mit Hilfe von SOA beliebige Applikationskomponenten auch verschiedener Hersteller problemlos miteinander verknüpfen lassen könnten, werde jedoch nie eintreten. Die großen Anbieter hätten daran überhaupt kein Interesse, ist sich Debes sicher. Der Grund: Dieses Szenario würde das Ende von SAP und Oracle bedeuten. Letzten Endes müssten sich die Anwender doch für die Suite eines bestimmten Herstellers entscheiden. Derzeit füllten die Diskussionen um SOA nur die Börsen der Berater.