Jahresrückblick 2008

IT-Branche fährt Achterbahn

16.12.2008
Von  und
Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.
Alexander Freimark wechselte 2009 von der Redaktion der Computerwoche in die Freiberuflichkeit. Er schreibt für Medien und Unternehmen, sein Auftragsschwerpunkt liegt im Corporate Publishing. Dabei stehen technologische Innovationen im Fokus, aber auch der Wandel von Organisationen, Märkten und Menschen.

Apple im Aufwind

Gute Signale empfing die zweite Generation des Apple iPhone, nämlich 3G. Diese und weitere Verbesserungen sowie ein Krisenrabatt sorgten für eine mächtig große Nachfrage nach dem - darf man es überhaupt noch so nennen - Handy. Zudem gelang Apple ein Scoop, nämlich die Präsentation des Axel-Springer-Verlags als Referenzanwender. Dessen scheidender CIO Thomas Tribius (er geht zur Otto-Gruppe) sagte gegenüber der CW den denkwürdigen Satz: "Wir beschäftigen uns im gesamten Haus schon seit längerem mit der Frage, wie wir das kreative Potenzial und die Freude an der Arbeit bei den Mitarbeitern informationstechnisch unterstützen können." 12.000 Arbeitsplätze werden nun auf Macs umgestellt, die Blackberries gegen iPhones ausgetauscht.

Google goes mobile

Auch von Google gab es 2008 Neuigkeiten, etwa die Markteinführung des Handys "G1" auf Basis des Android-Betriebssystems. Gebaut wird es von HTC, vermarktet von T-Mobile. Zumindest wurde es nicht von Beginn an verrissen, was auf ein passables Modell schließen lässt. Außerdem brachte Google einen eigenen Browser auf den Markt - "Chrome". Auch dieser war nicht schlecht, doch lieferte er kaum Argumente für einen Umzug von einer der bekannten Browser-Plattformen. Folglich landete Chrome in einer Nische, was ja bei Googles innovativen Services keine Ausnahme darstellt.

Was passiert nach Vista?

Microsoft stellte mit "Windows 7" und "Azure" neue Betriebssysteme vor. Ersteres ist für PCs gedacht und soll die Vista-Schlappe vergessen machen. Auch 2008 konnte sich der XP-Nachfolger nicht etablieren, weshalb Microsoft vorzeitig Plan B einleitete und die Gerüchteküche um Windows 7 anheizte. Mit Erfolg, denn über Vista wird kaum noch ein Wort verloren. Azure hingegen ist ein Betriebssystem für das Web beziehungsweise eine Plattform für das Cloud-Computing. Der Vorteil: Es muss nicht auf eigenen Rechnern installiert werden, sondern läuft in Rechenzentren von Microsoft.