Kraftnahrung für die Logistikkette

12.12.2002
Von 
Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Die Fresenius Kabi AG mit Sitz in Bad Homburg entstand 1998, als sich der Fresenius-Bereich Pharma mit dem Infusionsgeschäft des schwedischen Herstellers Pharmacia & Upjohn zusammenschloss. 2001 betrug der Umsatz des fusionierten Unternehmens rund 1,274 Milliarden Euro, womit er etwa 14 Prozent über den Einnahmen des Vorjahres lag. Der Profit vor Steuern sank allerdings von 88 auf 75 Millionen Euro. Für die ersten neun Monate des laufenden Geschäftsjahres verfehlte der Umsatz mit 935 Millionen Euro knapp die Vorjahresmarke von 942 Millionen, der Vorsteuerprofit übertraf jedoch mit 60 Millionen Euro den Vergleichswert von 2000 um mehr als 60 Prozent.

Release 3.0A aber lag vor vier Jahren noch in den Windeln und war auch zum Zeitpunkt der Implementierung nicht ganz ausgereift. So konnten beispielsweise im TLB-Modul zwei Anwender dieselben Daten bearbeiten, ohne dass eine Sperre sie daran gehindert hätte, erinnert sich Wild. Inkonsistenzen seien die logische Folge gewesen. Auch die Produktfreigabe für Informix dürfte etwas voreilig erteilt worden sein, denn während der Testphase hätten sich hier und dort hart codierte Zugriffe auf andere Datenbanksysteme gefunden. Dank der guten Kontakte zu den SAP-Entwicklern seien diese Probleme aber schnell beseitigt worden, beteuert der Projektleiter. Trotzdem rate er jedem Anwender, das System vor der Einführung gründlich auszutesten.

R/3 Enterprise noch kein Thema

Mittlerweile läuft das System seit einem knappen Jahr produktiv. Für das kommende Frühjahr plant Wild, das Transaktionssystem von Release 4.6B auf 4.6C zu migrieren. Für den Umstieg auf das von SAP heftig beworbene „Enterprise“-Paket sieht er derzeit keinen Anlass: „Wir haben ein stabiles System.“ Auch die Aussicht, bei einem künftigen Release-Wechsel nur noch Teile des Gesamtsystems austauschen zu müssen, vermag seine Bedenken nicht zu zerstreuen. Die Migration von 4.0B auf 4.6B habe ihn gelehrt, dass nicht alles so glatt laufe, wie es der Hersteller verspreche.